Authentisch sein: Lebe DEIN Leben und zeige dich so, wie du bist
Hast du deinem Chef beim Mitarbeitergespräch mitgeteilt, dass du seinen Führungsstil hasst und er dich an Kim Jong Un erinnert? Deiner Frau offenbart, dass du sie nicht mehr so attraktiv findest wie früher, weil alles an ihr etwas schlabbert?? Deinen Kindern verraten, dass die Katze nicht etwa abgehauen ist, sondern du sie hast einschläfern lassen???
Jaaaaa????
Wie authentisch lebst du? Bist du ehrlich und unverblümt und echt? Zu 100% du?
Lebst du gar so authentisch wie der Autor A. J. Jacobs, der ein paar Wochen lang ein „Radical-Honesty“-Experiment durchgeführt hat? Ein Experiment, in dem er unter anderem seiner 27-jährigen Nanny erzählte, “if my wife left me, I would ask you out on a date, because I think you are stunning.”
Hmmm….
Ist es diese Art von Authentizität, nach der alle schreien? Sollen wir unser wahres Gesicht zeigen und alle Gedanken aussprechen, die durch unseren Verstand flitzen? Ab jetzt? Sofort? Für immer?
Warte noch bis zum Ende des Artikels und entscheide dich dann, wie authentisch du dich zeigen sollst – und ob es sich überhaupt lohnt. Oder ob es einen anderen Weg gibt. Oder ein Zwischending.
Aber alles der Reihe nach.
Was heisst authentisch sein?
Du bist authentisch
- Wenn du so bist, wie du bist
- Wenn du das tust, was du tun möchtest
- Wenn du deine eigenen Bedürfnisse kennst
- Wenn du mit dir im Reinen bist
- Wenn du deine Wünsche und Vorstellungen vom Leben kennst und nach diesen lebst
Authentische Menschen gehen ihren eigenen Weg – unabhängig davon, ob ihre Eltern, ihr Freundeskreis, ihre Religion oder wer und was auch immer diesen Weg gut heißt. Als authentischer Mensch führst du DEIN Leben. Du bist echt, trägst keine Maske, bist zufrieden und im Reinen mit dir. Wenn dich jemand um deine Meinung fragt, sagst du unverblümt, was du denkst – sei es politisch, gesellschaftlich, religiös.
Kinder zum Beispiel sind furchtbar authentisch. Meine Kleine hat im Tram schon gaaaanz laut geschrien: „Gell, diese Frau hier ist aber dick.“ In solchen Momenten würde ich mich am liebsten teilnahmslos aus dem Fenster gucken, auf taub stellen oder den anderen Passagieren andeuten, dass das Mami dieser Kleinen grad im Urlaub weilt…
Kinder fühlen sich übrigens auch zu Kleider-Farbkombinationen hingezogen, die uns Mamis Augenleiden bis hin zur Migräne bescheren. Ist den Kindern Wurst. Sie finden die Kombi einfach nur schö-ön. Sie sind noch in ihrer rosaroten authentischen Kinderwelt. Irgendwann im Verlaufe der Schulzeit ändert das.
Unauthentisch bis zur Krise
Wenn die Kinder nicht-konform rumlaufen, werden sie irgendwann von Mitschülern gehänselt und gepiesackt, ausgelacht und ausgestoßen. Dadurch verlieren sie ihr ganzes authentisches Sein und passen sich immer mehr und mehr an. Es geht nicht mehr darum, das anzuziehen und zu tun, was ihnen gefällt, sondern was bei den Freunden ankommt. Dies aus dem einfachen Grund, weil ausgelacht werden schmerzt. Diesen Schmerz wollen wir vermeiden – als Kind und später als Erwachsener. Natürlich ist uns weder als Kind noch als Erwachsener bewusst, dass wir in einer Schmerz-Vermeidungsfalle drinstecken. Wie auch: Dieses Verhalten, das wir da an den Tag legen, ist für uns selber völlig normal. So normal, dass wir es gar nicht mehr hinterfragen.
Bis wir eines Tages völlig unerwartet in eine Krise schlittern: Krankheit, Tod einer uns nahestehenden Person, Jobverlust, Partner weg. Was auch immer. Die Krise lässt uns innehalten und rüttelt uns auf. Beim Grübeln finden wir heraus, dass das Leben, das wir führen, doch ganz anders ist, als wir es haben möchten. Wir hatten doch mal Träume, Visionen, Wünsche. Also möchten wir wieder dorthin, wo wir als ganz kleines Kind waren. Wir möchten uns selbst sein dürfen, ohne Normen und Formen, in die wir gepresst und gedrückt wurden. Wir hinterfragen unser ganzes Leben — den Job, den Partner, die Eltern. Das ist der Zeitpunkt, der es uns auch wieder erlaubt, in unser authentisches Leben zurückzufinden. Welche Schritte du dabei gehen musst, erkläre ich dir weiter unten.
Anzeichen eines unauthentischen Lebens
Vielleicht fragst du dich jetzt selber, ob du ein authentisches oder ein nicht-so-authentisches Leben lebst. Eigentlich findest du das leicht selber heraus:
Nicht authentische Menschen
- Sind unzufrieden mit ihrem Leben
- Verstellen sich
- Getrauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen
- Kopieren andere Menschen
- Geben alles, damit sie nicht so sind wie ihre Eltern, die Gesellschaft etc.
Nicht authentische Menschen sind unzufrieden mit ihrem Leben
Als nicht authentischer Mensch lebst du nicht dein Leben. Vielleicht lebst du das Leben deiner Eltern, deines Partners oder deiner Kinder. Aber nicht deins. Die Konsequenz: Unzufriedenheit, Niedergeschlagenheit. Depressive Verstimmung.
In Bronnie Wares Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ steht als Nummer 1: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten.“ Im Buch erklärt Grace, eine ältere Dame, die im Sterben liegt, verzweifelt: „Ich sterbe. Ich sterbe! Wie konnte ich nur jahrelang darauf warten, frei und unabhängig zu sein…und jetzt ist es zu spät?!“
Bevor DU also 80 Jahre alt werden musst, bis du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, kannst du JETZT damit beginnen, dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten und authentisch zu leben. Wie das geht, erfährst du weiter unten.
Nicht authentische Menschen verstellen sich und getrauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen
Wenn du ein Mensch bist, der nicht authentisch lebt, hast du das Bedürfnis, den anderen zu gefallen. Kaufst du die knallrote Bluse nicht, nur weil sie deiner Freundin nicht gefällt? Liest du deine spirituellen Bücher heimlich, weil dein Freund dein Interesse an solchen Themen nicht verstehen würde? Getraust du dich nicht, deine Meinung zu sagen, weil du Angst hast, dass die anderen dich zurückweisen könnten?
Klar: Manchmal macht es durchaus Sinn, dass man gewisse Dinge nicht sagt oder nicht tut. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du deiner Großmutter an Weihnachten einen Besuch abstattest und anstatt deiner ausgefransten Jeans eine festlichere Hose anziehst. Einfach, weil du weißt, dass der Blutdruck deiner Großmutter in die Höhe prescht, wenn sie dich in zerrissenen Jeans sieht. Dein Verhalten ist in dem Fall angemessen und hat nichts damit zu tun, ob du authentisch bist oder nicht.
Es kann auch sein, dass du dich bewusst nicht an einer Diskussion beteiligst, weil du weißt, dass du dann eine Lawine lostreten würdest. Auch das ist legitim und heißt nicht, dass du dich verstellst. Es gibt Situationen, da weißt du intuitiv, dass es besser ist, nicht all deine Gedanken vor den anderen auszubreiten. Das ist für dich in Ordnung und du fühlst dich wohl dabei. Verstellen hingegen heißt, A zu denken und B zu sagen. Dabei fühlst du dich flau und mau.
Nicht authentische Menschen kopieren andere
Wenn du nicht authentisch bist, dann kopierst du gerne andere Menschen. Du übernimmst ihren Stil, ihre Sprech- und Denkweise. Das hab ich jahrelang gemacht. Ich wollte alles andere sein – nur nicht mich. Als ich irgendwann begriffen habe, dass ich doch auch mich sein könnte, fiel es mir zunächst schwer, diesen Kopier-Teil von mir loszulassen. Vom Sich-nicht-sein-wollen hin zum Sich-sein-wollen war es ein langer Weg, angefangen mit der Frage: Moment mal, wenn ich so, wie ich bin, nicht sein möchte, wie möchte ich dann sein? Was fehlt mir, dass ich das, was ich sein möchte, auch bin? Kann ich nicht bereits heute so sein, wie ich sein möchte? Einfach ICH? Wer bin denn ICH?
Ja, jetzt wird es etwas philosophisch…aber manchmal braucht es etwas Philosophie, um authentischer zu werden.
Wenn du andere kopierst, weil du dich selber nicht sein willst, dann ist es an der Zeit, deiner selbst bewusst zu werden. Siehe Schritt 1 weiter unten.
Nicht authentische Menschen geben alles, damit sie nicht so sind wie ihre Eltern oder die Gesellschaft
Es gibt Menschen, die laufen im allerschlimmsten Schlabberlook, mit kaktusgrünem Irokesenschnitt oder sonst sehr unkonventionell herum. Dabei finden sie sich furchtbar authentisch, weil sie so anders sind als die anderen. Aber: Dieses „Ich-bin-völlig-anders-und-deshalb-soooo-authentisch“-Gehabe hat meistens nichts mit Authentizität zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Falls du auch zu diesen Menschen gehörst, so frage dich:
Was ist mein innerer Antrieb, so anders durch die Welt zu dackeln? Hat es mit meinen Eltern zu tun, denen ich eins auswischen will (meistens passiert dies unbewusst)? Oder ist es die Gesellschaft, gegen die ich rebelliere? Sehr, sehr oft kommt der Antrieb nämlich nicht von innen heraus, sondern weil du GEGEN etwas im Außen bist – oder auf keinen Fall so sein willst wie deine Eltern. Aber gerade dies macht dich unfrei. Dein Antrieb ist der, anders zu sein, anstatt so zu sein, wie DU SELBER gerne sein möchtest oder wie du eigentlich bist. So ein Verhalten hat extrem wenig mit dem eigenen authentischen Weg gehen zu tun.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der gewisse Regeln gelten. Die Frage ist immer: Wie viel Authentizität DARF sein, wie viel Anpassung ans System MUSS sein? Wenn du Kundenkontakt hast und im Pyjama-Style anstatt im Anzug auf Kundenfang gehst, muss dein Chef schon sehr von seinem Produkt überzeugt sein – und die Kunden auch. Falls du aber nicht Steve Jobs heißt und mit einem innovativen neuen Gadget hausieren gehst, ist es sinnvoll, dir zu überlegen, wie du authentisch sein kannst UND dabei gewisse Konventionen einhältst.
Ängste, die dich daran hindern, authentisch zu leben
Es gibt einen Hauptgrund, weshalb wir es nicht schaffen, ganz uns selbst zu sein: Angst. Wir sind getrieben von Angst, obwohl uns dies aktiv gar nicht bewusst ist. Wir möchten den Schmerz nicht mehr fühlen, den wir damals in der Kindheit erlitten haben. Es tut weh, zurückgewiesen, ausgestoßen oder bestraft zu werden. Also haben sich (unbewusst) Ängste eingeschlichen.
Eine solche Angst kann zum Beispiel die Angst vor Ablehnung sein. Ich geb’s zu: Diese Angst hatte mich vor nicht allzu langer Zeit wieder. Ich hatte dinosauriermässige Angst vor den Reaktionen der anderen. Wegen meiner Webseite. Ich spreche die Menschen mit DU an. DU! Ich kenne bis zum heutigen Zeitpunkt KEINE EINZIGE Webseite einer Kinesiologin, die auf ihrer Seite die Menschen mit DU anspricht. Keine. Einzige. Ich hatte schlaflose Nächte. Ehrlich und wahrhaftig.
Wahrscheinlich denkst du jetzt: Hä? Was hat DIE denn für ein Problem?
Ja, so ist es. Meistens verstehen die anderen unsere Ängste gar nicht. Denn sie sind hausgemacht. Unbegründet. Wir selber aber stecken da mittendrin. Ich musste mich meiner DU-Angst stellen. Auge um Auge, Angst um Angst. Und dachte an das Schlimmste, was passieren konnte: Dass sich Menschen vom DU abgestoßen fühlten und mich nicht ernst nehmen würden. War das schlimm? Ein klein wenig, wegen dem Ego und so. Tat das weh? Nein. Musste ich Menschen auf meiner Webseite siezen, weil alle Therapeutinnen es so machen? Nein.
Nächste Angst: Salopper Schreibstil. Eine Therapeutin muss ernst und seriös schreiben. Keine Witze, stattdessen lieber eine verschachtelte Syntax, gespickt mit Anaphern und Metaphern. Wegen den Deutschlehrern, die haben nämlich Freude daran. Ich könnte jetzt sagen, diese Angst ist begründet, denn: Noch kein Deutschlehrer hat eine Sitzung bei mir gebucht! Kein einziger. Macht mich natürlich ein bisschen traurig.
Wenn auch du getrieben von Angst bist, so hilft es, die Frage zu stellen, was als allerschlimmstes passieren könnte, wenn sich deine Angst bewahrheiten würde. In den meisten Fällen schrumpft die Angst wie ein löchriger Ballon in sich zusammen und wird plötzlich belanglos. Denn: Ängste sind ein von uns selbst erbautes Konstrukt. Ich werde zum Beispiel trotz meiner obigen Bedenken gebucht. Du wirst auch bei dir feststellen, dass deine Ängste nichts mit der Realität zu tun haben, sondern sie ein selbst erschaffenes Produkt sind, das dich limitiert und lähmt.
Fragen, die dir helfen, dein Verhalten zu analysieren
Fange an, dich zu beobachten und dein Verhalten in den unterschiedlichsten Situationen und mit den unterschiedlichsten Menschen zu analysieren. Wann verhältst du dich authentisch, wann nicht? Frage dich zum Beispiel:
- Wie fühle ich mich, wenn ich mich authentisch verhalte?
- Wie fühle ich mich, wenn ich mich nicht authentisch verhalte?
- Bei welchen Menschen verhalte ich mich authentisch? Bei welchen nicht? Weshalb ist das so?
- Wie authentisch verhalte ich mich im Job, bei Freunden oder bei meiner Familie?
Diese Fragen können dir helfen, aufzuzeigen, bei welchen Personen du dich wohl fühlst und in welchen Situationen du ganz dich sein kannst.
Ein Beispiel, an dem du dein Verhalten überprüfen kannst: Als Frau ist es dir vielleicht auch schon passiert, dass deinem Freund deine neuen Stiefel nicht gefallen. Beim nächsten Treffen mit deinem Freund ziehst du – oh Wunder – diese Stiefel an. Schaue dir deine Beweggründe an, weshalb du das tust: Ziehst du sie an, weil du einfach gerne deine neuen Stiefel anziehen willst? Oder weil du deinem Freund eins auswischen willst? Oder weil du ihm beweisen willst, dass dir seine Meinung egal ist? Was auch immer deine Beweggründe sind: Wenn du sie kennst, merkst du, ob du authentisch handelst oder nicht.
Vorteile eines authentischen Lebens
Als authentische Person hast du eine gesunde Portion Selbstvertrauen. Du bist selbstsicher. Du weißt, was du willst, du kennst deine Schwächen und deine Stärken. DU KENNST DICH. Du vertraust auf deine Intuition und du tust das, was du für richtig hältst – egal, was die anderen sagen. Du hast Charisma und Ausstrahlung. Das Leben macht Spaß. Und wie!
Wenn du authentisch lebst, ziehst du dein Ding durch. Es kann sein, dass dich Menschen für verrückt erklären, weil sie denken, dass du das, was du anpeilst, nicht schaffst – z. B. ein neuer Job in einer Führungsposition oder deine Selbstständigkeit. Egal. Wenn du merkst, dass du auf dem richtigen Weg bist, lässt du dich nicht beirren und fehlleiten, weil andere sich nichts zutrauen und sie ihre Ängste auf dich projizieren. Wenn du von dem überzeugt bist, was du willst, dann kannst du es auch durchziehen und es wird zum Erfolg. Zu deinem Erfolg.
Ich erinnere mich noch, mit wie viel Bedenken ich konfrontiert wurde, als ich mich für die Kinesiologie-Ausbildung entschlossen habe und ich erzählte, dass ich danach eine eigene Praxis führen möchte. Unzählige Frauen (übrigens nur Frauen) haben mir erklärt, dass es verflixt hart sei, eine eigene Praxis aufzubauen. Es sei doch besser, mich irgendwo als Kinesiologin anstellen zu lassen. Es gäbe sicher solche Stellen. Interessanterweise kamen diese Bedenken von denjenigen Frauen, die selber um die 40 an einem Wendepunkt in ihrem Leben gestanden hatten, diesen aber aus Angst nicht gegangen waren.
Wenn dich also jemand von deinem Weg abhalten will, dann akzeptiere, dass diese Person Ängste hat. Lass die Ängste aber bei der Person und gehe deinen Weg unbeirrt weiter.
Achtung: Authentisch leben heisst nicht…
…dass man eine Freikarte hat, andere Menschen zu verletzen. Ich kenne Menschen, die andere mit Worten zutiefst kränken können und als Entschuldigung jeweils angeben: „So bin ich halt“. Falls du zu diesen Menschen gehörst, dann überlege dir: Wie kannst du authentisch sein, ohne verletzend zu wirken? Wie kannst du deine Meinung sagen, ohne die anderen vor den Kopf zu stoßen?
Ich möchte nochmals zu meinen Anfangsfragen zurückkehren und ob es beim Authentisch-sein darum geht, radikal ehrlich zu sein und jeden einzelnen Gedanken, der durch unseren Kopf fegt, auszusprechen.
Ich finde: Nein.
Ehrlich sein ist meisterhaft, zu sich selbst stehen auch, aber es kommt immer darauf an, was du tust, wie du etwas sagst und weshalb du etwas sagst.
Beispiel:
Deine Frau tut Dinge, die du nicht verstehst. Wirklich nicht verstehst. Eigentlich kann ihr Verhalten niemand verstehen. Es ist in deinen Augen dumm. Also sagst du zu ihr: „Du bist sooo dumm.“ Es reicht, wenn du das wenige Male sagst und deine Frau dir das glaubt. Garantiert. Ihr Selbstwert wird immer kleiner.
Vielleicht sagst du dir jetzt: „Ich bin halt ehrlich. Und sie ist ja dumm.“
Momentchen…
Deiner Frau vorzuwerfen, sie sei dumm, heißt, sie zu erniedrigen und zu kränken. Wenn Dummheit ein Problem ist, dann könntest du DICH fragen: Wann bin ich selber dumm? Wann erlaube ich mir nicht, dumm zu sein? Weshalb erlaube ich es mir nicht, dumm zu sein? Wann wurde mir selber vorgeworfen, dumm zu sein?
Jedes Mal, wenn wir andere brüskieren oder demütigen, sind wir nicht authentisch, sondern stecken in einer Schattenseite fest. Siehe dazu auch meinen Artikel: Schattenarbeit: Finde Donald Trump in dir
Authentisch werden in 8 Schritten
Du kannst ein PDF mit den folgenden 8 Schritten auch hier herunterladen.
Schritt 1: Werde dich deiner selbst bewusst
Du kannst nicht authentisch werden, ohne zu wissen, wer du bist. Geht nicht. Frage dich: Wer bin ich? Was brauche ich? Was will ich? Was sind meine Bedürfnisse?
Wenn du dir deiner selbst bewusst bist, kennst du deine Fähigkeiten, deine Stärken und deine Schwächen. Du kennst deine Bedürfnisse, deine Visionen, deine Hoffnungen und Wünsche.
Schritt 2: Schlüpfe in die Beobachterrolle
Beobachte DICH. Beobachte dich, wie du dich zu Hause, im Job, mit deiner Familie, mit Freunden etc. verhältst. Wann verhältst du dich authentisch, wann nicht? Falls du Situationen erkennst, in denen du nicht authentisch handelst, dann frage dich weshalb. Wenn du dich mit Freunden unterhältst und ein Thema angeschnitten wird, über das du eine andere Meinung hast: Sagst du deine Meinung? Oder hältst du dich still? Weshalb? Ergründe dein Verhalten und du merkst sehr schnell, ob du dich authentisch verhältst oder nicht.
Schritt 3: Bewege dich in deiner authentischen Form
Frage dich: Wie möchte ich wahrgenommen werden? Wenn du diese Frage beantworten kannst, merkst du vielleicht, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem, wie du wahrgenommen werden möchtest und dem, was du tatsächlich darstellst.
Überlege dir dann weiter, was dein authentisches ICH sagen würde, wie es sich bewegen würde, wie es sich kleiden würde, wie es essen würde, was für einen Job es haben würde, wen es treffen würde.
Führe diesen Schritt immer wieder im Alltag durch. Er kann eine ganze Menge verändern!
Schritt 4: Ändere dein Verhalten in kleinen Schritten
Ein Jogger, der jede Woche zwei bis drei Kilometer läuft, wird nicht plötzlich und ohne Training an einem Marathon teilnehmen. Auch du musst nicht von heute auf morgen dein authentisches Selbst finden und leben. Führe immer wieder die Schritte eins bis drei durch und frage dich dann: In welcher Situation möchtest du dich als nächstes anders verhalten? Bei welcher Person kannst du dich das nächste Mal authentischer verhalten?
Schritt 5: Nimm deine Schattenseiten an
Wir alle haben unsere Schattenseiten. Das sind die Seiten, die wir gerne verdrängen, verstecken und nicht wahrhaben wollen. Akzeptiere dich mit deinen guten und schlechten Seiten. Erst wenn du dich mit all deinen Seiten kennst, kannst du echt werden und dein authentisches Ich leben. Vorher befindest du dich im Verdrängen- und Versteck-Modus.
Mehr zu diesem Thema in meinem Artikel Schattenarbeit: Finde Donald Trump in dir
Schritt 6: Stehe zu deinen Gefühlen
Du bist traurig? Zeige deine Trauer. Du bist stinkesauer? Zeige deine Wut. Du bist gekränkt? Zeige deine Verletzlichkeit.
Nimm deine Gefühle wahr. Fühle sie. Spüre sie. Stehe zu ihnen. Wenn du zum Beispiel ein Date hast und unsäglich nervös bist, kannst du deinem Gegenüber auch ehrlich sagen, dass du nervös bist, anstatt wie ein Huhn rumzugackern und deine Unsicherheit mit allen Mitteln zu vertuschen versuchen. Dein Date wird es dir danken, denn ein Huhn zu daten ist nicht so prickelnd…
Schritt 7: Sei echt und werde zum Vorbild
Meine Vorbilder sind alles authentische Menschen. Menschen, die gelernt haben, ihre Meinung zu sagen und zu sich zu stehen. Sie gehen ihren eigenen Weg, unterstehen keinem Gruppenzwang, sie wissen, was sie wollen und wozu sie hier sind.
Dies kannst du auch! Sei echt. Sei ungekünstelt. Sei authentisch. So wirst auch du zum Vorbild für andere. Und weißt du was? Allen authentischen Menschen, denen ich begegnet bin, bin ich unsäglich dankbar. Denn sie haben mich inspiriert. Also: Werde auch du zum Vorbild! Andere Menschen werden DIR dankbar sein.
Schritt 8: Führe die Schritte 1–7 durch. Immer wieder.
Authentisch wirst du nicht über Nacht. Nicht innerhalb einer Woche. Auch nicht nach einem Jahr. Authentisch werden und leben ist ein anhaltender Prozess. Wenn du denkst, dass du superdooper authentisch bist, dann beginne gleich wieder bei 1…
Immer noch Hemmungen, dich so zu zeigen, wie du bist?
Manchmal musst du mit sehr viel Gegenwind rechnen, wenn du dich dazu entschließt, dich selbst zu sein und deinen eigenen Weg zu gehen. Zum Beispiel kann dies der Fall sein, wenn du verheiratet bist, immer alles für die Familie getan hast und eines Tages aufwachst und findest: Das war’s. So mach ich nicht weiter.
Wenn du Hilfe brauchst auf deinem Weg, betreue ich dich gerne und professionell in meiner kinesiologischen Praxis in Zürich.
E‑Mail: info@rita-limacher.ch
Telefon: +41 (0)76 460 49 87