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Authen­tisch Sein: Lebe DEIN Leben Und Zeige Dich So, Wie Du Bist

Authen­tisch sein: Lebe DEIN Leben und zeige dich so, wie du bist

Hast du deinem Chef beim Mitar­bei­ter­ge­spräch mitge­teilt, dass du seinen Führungs­stil hasst und er dich an Kim Jong Un erin­nert? Deiner Frau offen­bart, dass du sie nicht mehr so attraktiv findest wie früher, weil alles an ihr etwas schlab­bert?? Deinen Kindern verraten, dass die Katze nicht etwa abge­hauen ist, sondern du sie hast einschlä­fern lassen???

Jaaaaa????

Wie authen­tisch lebst du? Bist du ehrlich und unver­blümt und echt? Zu 100% du?

Lebst du gar so authen­tisch wie der Autor A. J. Jacobs, der ein paar Wochen lang ein „Radical-Honesty“-Experiment durch­ge­führt hat? Ein Expe­ri­ment, in dem er unter anderem seiner 27-jährigen Nanny erzählte, “if my wife left me, I would ask you out on a date, because I think you are stun­ning.”

Hmmm….

Ist es diese Art von Authen­ti­zität, nach der alle schreien? Sollen wir unser wahres Gesicht zeigen und alle Gedanken ausspre­chen, die durch unseren Verstand flitzen? Ab jetzt? Sofort? Für immer?

Warte noch bis zum Ende des Arti­kels und entscheide dich dann, wie authen­tisch du dich zeigen sollst – und ob es sich über­haupt lohnt. Oder ob es einen anderen Weg gibt. Oder ein Zwischen­ding.

Aber alles der Reihe nach.

Was heisst authen­tisch sein?

Du bist authen­tisch

  • Wenn du so bist, wie du bist
  • Wenn du das tust, was du tun möch­test
  • Wenn du deine eigenen Bedürf­nisse kennst
  • Wenn du mit dir im Reinen bist
  • Wenn du deine Wünsche und Vorstel­lungen vom Leben kennst und nach diesen lebst

Authen­ti­sche Menschen gehen ihren eigenen Weg – unab­hängig davon, ob ihre Eltern, ihr Freun­des­kreis, ihre Reli­gion oder wer und was auch immer diesen Weg gut heißt. Als authen­ti­scher Mensch führst du DEIN Leben. Du bist echt, trägst keine Maske, bist zufrieden und im Reinen mit dir. Wenn dich jemand um deine Meinung fragt, sagst du unver­blümt, was du denkst – sei es poli­tisch, gesell­schaft­lich, reli­giös.

Kinder zum Beispiel sind furchtbar authen­tisch. Meine Kleine hat im Tram schon gaaaanz laut geschrien: „Gell, diese Frau hier ist aber dick.“ In solchen Momenten würde ich mich am liebsten teil­nahmslos aus dem Fenster gucken, auf taub stellen oder den anderen Passa­gieren andeuten, dass das Mami dieser Kleinen grad im Urlaub weilt…

Kinder fühlen sich übri­gens auch zu Kleider-Farb­kom­bi­na­tionen hinge­zogen, die uns Mamis Augen­leiden bis hin zur Migräne bescheren. Ist den Kindern Wurst. Sie finden die Kombi einfach nur schö-ön. Sie sind noch in ihrer rosa­roten authen­ti­schen Kinder­welt. Irgend­wann im Verlaufe der Schul­zeit ändert das.

Unau­then­tisch bis zur Krise

Wenn die Kinder nicht-konform rumlaufen, werden sie irgend­wann von Mitschü­lern gehän­selt und gepie­sackt, ausge­lacht und ausge­stoßen. Dadurch verlieren sie ihr ganzes authen­ti­sches Sein und passen sich immer mehr und mehr an. Es geht nicht mehr darum, das anzu­ziehen und zu tun, was ihnen gefällt, sondern was bei den Freunden ankommt. Dies aus dem einfa­chen Grund, weil ausge­lacht werden schmerzt. Diesen Schmerz wollen wir vermeiden – als Kind und später als Erwach­sener. Natür­lich ist uns weder als Kind noch als Erwach­sener bewusst, dass wir in einer Schmerz-Vermei­dungs­falle drin­ste­cken. Wie auch: Dieses Verhalten, das wir da an den Tag legen, ist für uns selber völlig normal. So normal, dass wir es gar nicht mehr hinter­fragen.

Bis wir eines Tages völlig uner­wartet in eine Krise schlit­tern: Krank­heit, Tod einer uns nahe­ste­henden Person, Jobver­lust, Partner weg. Was auch immer. Die Krise lässt uns inne­halten und rüttelt uns auf. Beim Grübeln finden wir heraus, dass das Leben, das wir führen, doch ganz anders ist, als wir es haben möchten. Wir hatten doch mal Träume, Visionen, Wünsche. Also möchten wir wieder dorthin, wo wir als ganz kleines Kind waren. Wir möchten uns selbst sein dürfen, ohne Normen und Formen, in die wir gepresst und gedrückt wurden. Wir hinter­fragen unser ganzes Leben — den Job, den Partner, die Eltern. Das ist der Zeit­punkt, der es uns auch wieder erlaubt, in unser authen­ti­sches Leben zurück­zu­finden. Welche Schritte du dabei gehen musst, erkläre ich dir weiter unten.

Anzei­chen eines unau­then­ti­schen Lebens 

Viel­leicht fragst du dich jetzt selber, ob du ein authen­ti­sches oder ein nicht-so-authen­ti­sches Leben lebst. Eigent­lich findest du das leicht selber heraus:

Nicht authen­ti­sche Menschen

  • Sind unzu­frieden mit ihrem Leben
  • Verstellen sich
  • Getrauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen
  • Kopieren andere Menschen
  • Geben alles, damit sie nicht so sind wie ihre Eltern, die Gesell­schaft etc.

Nicht authen­ti­sche Menschen sind unzu­frieden mit ihrem Leben

Als nicht authen­ti­scher Mensch lebst du nicht dein Leben. Viel­leicht lebst du das Leben deiner Eltern, deines Part­ners oder deiner Kinder. Aber nicht deins. Die Konse­quenz: Unzu­frie­den­heit, Nieder­ge­schla­gen­heit. Depres­sive Verstim­mung.

In Bronnie Wares Buch „5 Dinge, die Ster­bende am meisten bereuen“ steht als Nummer 1: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwar­teten.“ Im Buch erklärt Grace, eine ältere Dame, die im Sterben liegt, verzwei­felt: „Ich sterbe. Ich sterbe! Wie konnte ich nur jahre­lang darauf warten, frei und unab­hängig zu sein…und jetzt ist es zu spät?!“

Bevor DU also 80 Jahre alt werden musst, bis du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, kannst du JETZT damit beginnen, dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten und authen­tisch zu leben. Wie das geht, erfährst du weiter unten.

Nicht authen­ti­sche Menschen verstellen sich und getrauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen

Wenn du ein Mensch bist, der nicht authen­tisch lebt, hast du das Bedürfnis, den anderen zu gefallen. Kaufst du die knall­rote Bluse nicht, nur weil sie deiner Freundin nicht gefällt? Liest du deine spiri­tu­ellen Bücher heim­lich, weil dein Freund dein Inter­esse an solchen Themen nicht verstehen würde? Getraust du dich nicht, deine Meinung zu sagen, weil du Angst hast, dass die anderen dich zurück­weisen könnten?

Klar: Manchmal macht es durchaus Sinn, dass man gewisse Dinge nicht sagt oder nicht tut. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du deiner Groß­mutter an Weih­nachten einen Besuch abstat­test und anstatt deiner ausge­fransten Jeans eine fest­li­chere Hose anziehst. Einfach, weil du weißt, dass der Blut­druck deiner Groß­mutter in die Höhe prescht, wenn sie dich in zerris­senen Jeans sieht. Dein Verhalten ist in dem Fall ange­messen und hat nichts damit zu tun, ob du authen­tisch bist oder nicht.

Es kann auch sein, dass du dich bewusst nicht an einer Diskus­sion betei­ligst, weil du weißt, dass du dann eine Lawine lostreten würdest. Auch das ist legitim und heißt nicht, dass du dich verstellst. Es gibt Situa­tionen, da weißt du intuitiv, dass es besser ist, nicht all deine Gedanken vor den anderen auszu­breiten. Das ist für dich in Ordnung und du fühlst dich wohl dabei. Verstellen hingegen heißt, A zu denken und B zu sagen. Dabei fühlst du dich flau und mau.

Nicht authen­ti­sche Menschen kopieren andere

Wenn du nicht authen­tisch bist, dann kopierst du gerne andere Menschen. Du über­nimmst ihren Stil, ihre Sprech- und Denk­weise. Das hab ich jahre­lang gemacht. Ich wollte alles andere sein – nur nicht mich. Als ich irgend­wann begriffen habe, dass ich doch auch mich sein könnte, fiel es mir zunächst schwer, diesen Kopier-Teil von mir loszu­lassen. Vom Sich-nicht-sein-wollen hin zum Sich-sein-wollen war es ein langer Weg, ange­fangen mit der Frage: Moment mal, wenn ich so, wie ich bin, nicht sein möchte, wie möchte ich dann sein? Was fehlt mir, dass ich das, was ich sein möchte, auch bin? Kann ich nicht bereits heute so sein, wie ich sein möchte? Einfach ICH? Wer bin denn ICH?

Ja, jetzt wird es etwas philosophisch…aber manchmal braucht es etwas Philo­so­phie, um authen­ti­scher zu werden.

Wenn du andere kopierst, weil du dich selber nicht sein willst, dann ist es an der Zeit, deiner selbst bewusst zu werden. Siehe Schritt 1 weiter unten.

Nicht authen­ti­sche Menschen geben alles, damit sie nicht so sind wie ihre Eltern oder die Gesell­schaft

Es gibt Menschen, die laufen im aller­schlimmsten Schlab­ber­look, mit kaktus­grünem Iroke­sen­schnitt oder sonst sehr unkon­ven­tio­nell herum. Dabei finden sie sich furchtbar authen­tisch, weil sie so anders sind als die anderen. Aber: Dieses „Ich-bin-völlig-anders-und-deshalb-soooo-authentisch“-Gehabe hat meis­tens nichts mit Authen­ti­zität zu tun. Das Gegen­teil ist der Fall. Falls du auch zu diesen Menschen gehörst, so frage dich:

Was ist mein innerer Antrieb, so anders durch die Welt zu dackeln? Hat es mit meinen Eltern zu tun, denen ich eins auswi­schen will (meis­tens passiert dies unbe­wusst)? Oder ist es die Gesell­schaft, gegen die ich rebel­liere? Sehr, sehr oft kommt der Antrieb nämlich nicht von innen heraus, sondern weil du GEGEN etwas im Außen bist – oder auf keinen Fall so sein willst wie deine Eltern. Aber gerade dies macht dich unfrei. Dein Antrieb ist der, anders zu sein, anstatt so zu sein, wie DU SELBER gerne sein möch­test oder wie du eigent­lich bist. So ein Verhalten hat extrem wenig mit dem eigenen authen­ti­schen Weg gehen zu tun.

Wir leben in einer Gesell­schaft, in der gewisse Regeln gelten. Die Frage ist immer: Wie viel Authen­ti­zität DARF sein, wie viel Anpas­sung ans System MUSS sein? Wenn du Kunden­kon­takt hast und im Pyjama-Style anstatt im Anzug auf Kunden­fang gehst, muss dein Chef schon sehr von seinem Produkt über­zeugt sein – und die Kunden auch. Falls du aber nicht Steve Jobs heißt und mit einem inno­va­tiven neuen Gadget hausieren gehst, ist es sinn­voll, dir zu über­legen, wie du authen­tisch sein kannst UND dabei gewisse Konven­tionen einhältst.

Ängste, die dich daran hindern, authen­tisch zu leben

Es gibt einen Haupt­grund, weshalb wir es nicht schaffen, ganz uns selbst zu sein: Angst. Wir sind getrieben von Angst, obwohl uns dies aktiv gar nicht bewusst ist. Wir möchten den Schmerz nicht mehr fühlen, den wir damals in der Kind­heit erlitten haben. Es tut weh, zurück­ge­wiesen, ausge­stoßen oder bestraft zu werden. Also haben sich (unbe­wusst) Ängste einge­schli­chen.

Eine solche Angst kann zum Beispiel die Angst vor Ableh­nung sein. Ich geb’s zu: Diese Angst hatte mich vor nicht allzu langer Zeit wieder. Ich hatte dino­sau­ri­er­mäs­sige Angst vor den Reak­tionen der anderen. Wegen meiner Webseite. Ich spreche die Menschen mit DU an. DU! Ich kenne bis zum heutigen Zeit­punkt KEINE EINZIGE Webseite einer Kine­sio­login, die auf ihrer Seite die Menschen mit DU anspricht. Keine. Einzige. Ich hatte schlaf­lose Nächte. Ehrlich und wahr­haftig.
Wahr­schein­lich denkst du jetzt: Hä? Was hat DIE denn für ein Problem?
Ja, so ist es. Meis­tens verstehen die anderen unsere Ängste gar nicht. Denn sie sind haus­ge­macht. Unbe­gründet. Wir selber aber stecken da mitten­drin. Ich musste mich meiner DU-Angst stellen. Auge um Auge, Angst um Angst. Und dachte an das Schlimmste, was passieren konnte: Dass sich Menschen vom DU abge­stoßen fühlten und mich nicht ernst nehmen würden. War das schlimm? Ein klein wenig, wegen dem Ego und so. Tat das weh? Nein. Musste ich Menschen auf meiner Webseite siezen, weil alle Thera­peu­tinnen es so machen? Nein.

Nächste Angst: Salopper Schreib­stil. Eine Thera­peutin muss ernst und seriös schreiben. Keine Witze, statt­dessen lieber eine verschach­telte Syntax, gespickt mit Anaphern und Meta­phern. Wegen den Deutsch­leh­rern, die haben nämlich Freude daran. Ich könnte jetzt sagen, diese Angst ist begründet, denn: Noch kein Deutsch­lehrer hat eine Sitzung bei mir gebucht! Kein einziger. Macht mich natür­lich ein biss­chen traurig.

Wenn auch du getrieben von Angst bist, so hilft es, die Frage zu stellen, was als aller­schlimmstes passieren könnte, wenn sich deine Angst bewahr­heiten würde. In den meisten Fällen schrumpft die Angst wie ein löch­riger Ballon in sich zusammen und wird plötz­lich belanglos. Denn: Ängste sind ein von uns selbst erbautes Konstrukt. Ich werde zum Beispiel trotz meiner obigen Bedenken gebucht. Du wirst auch bei dir fest­stellen, dass deine Ängste nichts mit der Realität zu tun haben, sondern sie ein selbst erschaf­fenes Produkt sind, das dich limi­tiert und lähmt.

Fragen, die dir helfen, dein Verhalten zu analy­sieren

Fange an, dich zu beob­achten und dein Verhalten in den unter­schied­lichsten Situa­tionen und mit den unter­schied­lichsten Menschen zu analy­sieren. Wann verhältst du dich authen­tisch, wann nicht? Frage dich zum Beispiel:

  • Wie fühle ich mich, wenn ich mich authen­tisch verhalte?
  • Wie fühle ich mich, wenn ich mich nicht authen­tisch verhalte?
  • Bei welchen Menschen verhalte ich mich authen­tisch? Bei welchen nicht? Weshalb ist das so?
  • Wie authen­tisch verhalte ich mich im Job, bei Freunden oder bei meiner Familie?

Diese Fragen können dir helfen, aufzu­zeigen, bei welchen Personen du dich wohl fühlst und in welchen Situa­tionen du ganz dich sein kannst.

Ein Beispiel, an dem du dein Verhalten über­prüfen kannst: Als Frau ist es dir viel­leicht auch schon passiert, dass deinem Freund deine neuen Stiefel nicht gefallen. Beim nächsten Treffen mit deinem Freund ziehst du – oh Wunder – diese Stiefel an. Schaue dir deine Beweg­gründe an, weshalb du das tust: Ziehst du sie an, weil du einfach gerne deine neuen Stiefel anziehen willst? Oder weil du deinem Freund eins auswi­schen willst? Oder weil du ihm beweisen willst, dass dir seine Meinung egal ist? Was auch immer deine Beweg­gründe sind: Wenn du sie kennst, merkst du, ob du authen­tisch handelst oder nicht.

Vorteile eines authen­ti­schen Lebens

Als authen­ti­sche Person hast du eine gesunde Portion Selbst­ver­trauen. Du bist selbst­si­cher. Du weißt, was du willst, du kennst deine Schwä­chen und deine Stärken. DU KENNST DICH. Du vertraust auf deine Intui­tion und du tust das, was du für richtig hältst – egal, was die anderen sagen. Du hast Charisma und Ausstrah­lung. Das Leben macht Spaß. Und wie!

Wenn du authen­tisch lebst, ziehst du dein Ding durch. Es kann sein, dass dich Menschen für verrückt erklären, weil sie denken, dass du das, was du anpeilst, nicht schaffst – z. B. ein neuer Job in einer Führungs­po­si­tion oder deine Selbst­stän­dig­keit. Egal. Wenn du merkst, dass du auf dem rich­tigen Weg bist, lässt du dich nicht beirren und fehl­leiten, weil andere sich nichts zutrauen und sie ihre Ängste auf dich proji­zieren. Wenn du von dem über­zeugt bist, was du willst, dann kannst du es auch durch­ziehen und es wird zum Erfolg. Zu deinem Erfolg.

Ich erin­nere mich noch, mit wie viel Bedenken ich konfron­tiert wurde, als ich mich für die Kine­sio­logie-Ausbil­dung entschlossen habe und ich erzählte, dass ich danach eine eigene Praxis führen möchte. Unzäh­lige Frauen (übri­gens nur Frauen) haben mir erklärt, dass es verflixt hart sei, eine eigene Praxis aufzu­bauen. Es sei doch besser, mich irgendwo als Kine­sio­login anstellen zu lassen. Es gäbe sicher solche Stellen. Inter­es­san­ter­weise kamen diese Bedenken von denje­nigen Frauen, die selber um die 40 an einem Wende­punkt in ihrem Leben gestanden hatten, diesen aber aus Angst nicht gegangen waren.

Wenn dich also jemand von deinem Weg abhalten will, dann akzep­tiere, dass diese Person Ängste hat. Lass die Ängste aber bei der Person und gehe deinen Weg unbe­irrt weiter.

Achtung: Authen­tisch leben heisst nicht…

…dass man eine Frei­karte hat, andere Menschen zu verletzen. Ich kenne Menschen, die andere mit Worten zutiefst kränken können und als Entschul­di­gung jeweils angeben: „So bin ich halt“.  Falls du zu diesen Menschen gehörst, dann über­lege dir: Wie kannst du authen­tisch sein, ohne verlet­zend zu wirken? Wie kannst du deine Meinung sagen, ohne die anderen vor den Kopf zu stoßen?

Ich möchte noch­mals zu meinen Anfangs­fragen zurück­kehren und ob es beim Authen­tisch-sein darum geht, radikal ehrlich zu sein und jeden einzelnen Gedanken, der durch unseren Kopf fegt, auszu­spre­chen.

Ich finde: Nein.

Ehrlich sein ist meis­ter­haft, zu sich selbst stehen auch, aber es kommt immer darauf an, was du tust, wie du etwas sagst und weshalb du etwas sagst.

Beispiel:

Deine Frau tut Dinge, die du nicht verstehst. Wirk­lich nicht verstehst. Eigent­lich kann ihr Verhalten niemand verstehen. Es ist in deinen Augen dumm. Also sagst du zu ihr: „Du bist sooo dumm.“ Es reicht, wenn du das wenige Male sagst und deine Frau dir das glaubt. Garan­tiert. Ihr Selbst­wert wird immer kleiner.

Viel­leicht sagst du dir jetzt: „Ich bin halt ehrlich. Und sie ist ja dumm.“

Moment­chen…

Deiner Frau vorzu­werfen, sie sei dumm, heißt, sie zu ernied­rigen und zu kränken. Wenn Dumm­heit ein Problem ist, dann könn­test du DICH fragen: Wann bin ich selber dumm? Wann erlaube ich mir nicht, dumm zu sein? Weshalb erlaube ich es mir nicht, dumm zu sein? Wann wurde mir selber vorge­worfen, dumm zu sein?

Jedes Mal, wenn wir andere brüs­kieren oder demü­tigen, sind wir nicht authen­tisch, sondern stecken in einer Schat­ten­seite fest. Siehe dazu auch meinen Artikel: Schat­ten­ar­beit: Finde Donald Trump in dir

Authen­tisch werden in 8 Schritten 

Schritt 1: Werde dich deiner selbst bewusst

Du kannst nicht authen­tisch werden, ohne zu wissen, wer du bist. Geht nicht. Frage dich: Wer bin ich? Was brauche ich? Was will ich? Was sind meine Bedürf­nisse?

Wenn du dir deiner selbst bewusst bist, kennst du deine Fähig­keiten, deine Stärken und deine Schwä­chen. Du kennst deine Bedürf­nisse, deine Visionen, deine Hoff­nungen und Wünsche.

Schritt 2: Schlüpfe in die Beob­ach­ter­rolle

Beob­achte DICH. Beob­achte dich, wie du dich zu Hause, im Job, mit deiner Familie, mit Freunden etc. verhältst. Wann verhältst du dich authen­tisch, wann nicht? Falls du Situa­tionen erkennst, in denen du nicht authen­tisch handelst, dann frage dich weshalb. Wenn du dich mit Freunden unter­hältst und ein Thema ange­schnitten wird, über das du eine andere Meinung hast: Sagst du deine Meinung? Oder hältst du dich still? Weshalb? Ergründe dein Verhalten und du merkst sehr schnell, ob du dich authen­tisch verhältst oder nicht.

Schritt 3: Bewege dich in deiner authen­ti­schen Form

Frage dich: Wie möchte ich wahr­ge­nommen werden? Wenn du diese Frage beant­worten kannst, merkst du viel­leicht, dass es eine Diskre­panz gibt zwischen dem, wie du wahr­ge­nommen werden möch­test und dem, was du tatsäch­lich darstellst.
Über­lege dir dann weiter, was dein authen­ti­sches ICH sagen würde, wie es sich bewegen würde, wie es sich kleiden würde, wie es essen würde, was für einen Job es haben würde, wen es treffen würde.
Führe diesen Schritt immer wieder im Alltag durch. Er kann eine ganze Menge verän­dern!

Schritt 4: Ändere dein Verhalten in kleinen Schritten

Ein Jogger, der jede Woche zwei bis drei Kilo­meter läuft, wird nicht plötz­lich und ohne Trai­ning an einem Mara­thon teil­nehmen. Auch du musst nicht von heute auf morgen dein authen­ti­sches Selbst finden und leben. Führe immer wieder die Schritte eins bis drei durch und frage dich dann: In welcher Situa­tion möch­test du dich als nächstes anders verhalten? Bei welcher Person kannst du dich das nächste Mal authen­ti­scher verhalten?

Schritt 5: Nimm deine Schat­ten­seiten an

Wir alle haben unsere Schat­ten­seiten. Das sind die Seiten, die wir gerne verdrängen, verste­cken und nicht wahr­haben wollen. Akzep­tiere dich mit deinen guten und schlechten Seiten. Erst wenn du dich mit all deinen Seiten kennst, kannst du echt werden und dein authen­ti­sches Ich leben. Vorher befin­dest du dich im Verdrängen- und Versteck-Modus.
Mehr zu diesem Thema in meinem Artikel Schat­ten­ar­beit: Finde Donald Trump in dir

Schritt 6: Stehe zu deinen Gefühlen

Du bist traurig? Zeige deine Trauer. Du bist stin­ke­sauer? Zeige deine Wut. Du bist gekränkt? Zeige deine Verletz­lich­keit.
Nimm deine Gefühle wahr. Fühle sie. Spüre sie. Stehe zu ihnen. Wenn du zum Beispiel ein Date hast und unsäg­lich nervös bist, kannst du deinem Gegen­über auch ehrlich sagen, dass du nervös bist, anstatt wie ein Huhn rumzu­ga­ckern und deine Unsi­cher­heit mit allen Mitteln zu vertu­schen versu­chen. Dein Date wird es dir danken, denn ein Huhn zu daten ist nicht so prickelnd…

Schritt 7: Sei echt und werde zum Vorbild

Meine Vorbilder sind alles authen­ti­sche Menschen. Menschen, die gelernt haben, ihre Meinung zu sagen und zu sich zu stehen. Sie gehen ihren eigenen Weg, unter­stehen keinem Grup­pen­zwang, sie wissen, was sie wollen und wozu sie hier sind.
Dies kannst du auch! Sei echt. Sei unge­küns­telt. Sei authen­tisch. So wirst auch du zum Vorbild für andere. Und weißt du was? Allen authen­ti­schen Menschen, denen ich begegnet bin, bin ich unsäg­lich dankbar. Denn sie haben mich inspi­riert. Also: Werde auch du zum Vorbild! Andere Menschen werden DIR dankbar sein.

Schritt 8: Führe die Schritte 1–7 durch. Immer wieder.

Authen­tisch wirst du nicht über Nacht. Nicht inner­halb einer Woche. Auch nicht nach einem Jahr. Authen­tisch werden und leben ist ein anhal­tender Prozess. Wenn du denkst, dass du super­do­oper authen­tisch bist, dann beginne gleich wieder bei 1…

Immer noch Hemmungen, dich so zu zeigen, wie du bist? 

Manchmal musst du mit sehr viel Gegen­wind rechnen, wenn du dich dazu entschließt, dich selbst zu sein und deinen eigenen Weg zu gehen. Zum Beispiel kann dies der Fall sein, wenn du verhei­ratet bist, immer alles für die Familie getan hast und eines Tages aufwachst und findest: Das war’s. So mach ich nicht weiter.

Wenn du Hilfe brauchst auf deinem Weg, betreue ich dich gerne und profes­sio­nell in meiner kine­sio­lo­gi­schen Praxis in Zürich.

E‑Mail: info@rita-limacher.ch

Telefon: +41 (0)76 460 49 87

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